Ein voller Bauch muss noch arbeiten

Der Bauch ist voll, trotzdem müssen Bensing & Reith noch arbeiten.

Schon interessant: Mit vielen Menschen kann man freitags ab 13 Uhr nicht mehr dienstlich kommunizieren, weil sie dann einfach nicht mehr da sind. Wochenende ist dann angesagt. Das sei ihnen gegönnt, aber ein bisschen Neid ist schon vorhanden. Das gibt es nämlich bei Bensing & Reith nicht. Freitags mittags qualmen bei uns im Gedankenturm noch die Köpfe. Dafür kann es passieren, dass wir bis dahin schon zwei- bis dreimal gefrühstückt haben. So streckten eure beiden Schnuckelchen, liebe ständig gewachsene Fangemeinde,  die Bäuche vor den Monitoren raus, während dieser Blogtext entstand. Und wie sagte der Lateiner schon: „Plenus venter non studet libenter“. Natürlich wisst ihr alle, was das bedeutet, liebe Fans, aber ich übersetze es sicherheitshalber trotzdem: „Ein voller Bauch studiert nicht gern.“

Von Steffen Reith

Freitags ab 6.30 Uhr bin ich regelmäßig im Fuldaer Kolpinghaus zum Business-Frühstück meines Netzwerkes BNI. Da treffen sich Unternehmer der unterschiedlichsten Branchen, um sich auszutauschen und sich gegenseitig zu unterstützen. Da bin ich seit unserer Firmengründung dabei. Dort habe ich viele liebe Menschen kennengelernt und auch schon ne ordentliche Zahl an Aufträgen reingeholt. Nico ist auch oft dort, weil er ein gefragter Vertreter der anderen Mitglieder ist. Wer nämlich keinen Ersatz schickt, bekommt früher oder später eine aufs Dach.

Beim Netzwerken gibt es ein solch reichhaltiges Buffet, dass man eigentlich schon gar kein Mittagessen mehr braucht. Bei mir ist das jedenfalls so. Nico, der irgendwie nen außergewöhnlichen Stoffwechsel hat, kann eigentlich immer essen. Ohne zuzunehmen. Aber nun stieß selbst er an seine Grenzen. Nach dem BNI-Frühstück hatte er die jungen Journalistinnen und Journalisten von „move36“ zu uns in den Turm eingeladen, um die Themen für die nächste Ausgabe zu besprechen. Und was brachten die move-Leute mit? Brötchen, Käse, Wurst, Marmelade, Obst. Alles, was man für ein leckeres Frühstück braucht.

Und was machte ich in dieser Zeit: Besuchte in meiner Funktion als Ortsvorsteher gemeinsam mit dem Bürgermeister eine Frau aus meinem Heimatort, die ihren 90. Geburtstag feierte. Dreimal dürft ihr raten, was kredenzt wurde: Die leckersten Schnittchen mit Fisch oder Wurst. „Jung, ess, du kannst es vertragen“, sagte die Jubilarin. Und weil man ja auf die ältere Generation hören soll, folgte ich ihrem Aufruf.

Zurück im Turm tagte die move-Redaktion noch immer und bot mir an, doch noch mal zuzugreifen. Ich streikte mit Verweis auf bereits absolvierte zweimalige Nahrungsaufnahme. Und selbst Nico sah für seine Verhältnisse schon recht mitgenommen aus. Der Hungerhaken hatte keinen Hunger mehr. Das hatte ich noch nie erlebt.

Voller kann ein Bauch kaum sein. Da fällt es selbst kreativen Menschen wie uns schwer, im Gedankenturm schlaue Gedanken zu erfassen. Kurze Zeit später kam aus der unteren Etage des Gedankenturms der Ruf meiner Mutter: „Jungs, kommt runter zum Esssen. Es gibt Fisch mit Kartoffelsalat.“ Ich hätte fast auf die Tastatur gekotzt. Dabei ist meine Mutter eine hervorragende Köchin.

Nachmittags waren wir dann noch auf eine Firmenfeier eingeladen. Es gab die leckersten Sachen, die man sich vorstellen kann. Und die Gastgeber begrüßten uns mit den Worten: „Jungs, haut rein.“ Da haben wir uns nicht lumpen lassen, liebe ständig wachsende Fangemeinde.

So was passiert halt Leuten nicht, die freitags um 13 Uhr Feierabend machen. Klar ist auch: Wer viel arbeitet, der muss auch viel essen. Oder?

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