Mango und Papaya statt Magengeschwür

Mit meinem Hausbau geht es fantastisch voran, ich komme dem Einzug beinahe stündlich näher. Eigentlich. Derzeit allerdings herrscht absolute Stille. Zum Glück! So komme ich auf neue Ideen.

Von Nico Bensing

Momentan tropft es in meinem künftigen Zuhause nur so von der Decke. Nein, das ist nicht der Schweiß der Bauarbeiter, die sich in meinem Haus abquälen. Es ist auch nicht mein Schweiß, es ist nicht mein Blut, es sind nicht meine Tränen. Nein! Es ist ganz einfach: Der Estrich ist vorige Woche reingekommen. Und damit er keine Risse bekommt, muss er aufgeheizt werden. Das passiert gerade – und es scheint zu klappen, denn das Thermometer erreicht minütlich neue Höhen.

Der neue Boden ist nicht nur der nächste große Meilenstein auf dem Weg zu meinem Eigenheim.

Nein, er zwingt mich gleichzeitig auch in eine Pause. Und ich gestehe: Das gefällt mir grade ganz gut. Denn in den vergangenen Wochen hat mir der Bau schwer zugesetzt. Mein Gesundheitszustand hat arg darunter gelitten. Ehrlich! Mir war nicht nur richtig übel, ich hatte teilweise heftige Magenschmerzen, und das tagein, tagaus.

Jüngst erzählte mir eine Freundin dann sogar: „Oh, das kenne ich von meinem Vater. Er holte sich ein astreines Magengeschwür, während er sein Haus baute.“

Na toll! Dass ich in der Geschichte des Hausbaus nicht allein mit körperlichen Schmerzen bin, tröstet mich zwar ein wenig. Es ist aber vor allem ein Hinweis: Nico, mach mal etwas langsamer jetzt.

Schließlich habe ich ja mit meiner Arbeit bei Bensing & Reith (glücklicherweise) gut zu tun, bin auch noch im Ortsbeirat von Wallroth tätig (ja, als Schriftführer) und in der Sportlichen Leitung der SG Kressenbach/Ulmbach ebenfalls aktiv. Und ja: Wenn man dann noch ein Haus baut, prasselt manchmal ganz schön viel auf einen ein.

Ich will aber freilich nicht jammern. Punkt. Manchmal regeln sich Dinge auch von selbst. Denn prompt, als die Magenschmerzen immer stärker wurden, kam der Estrich ins Haus, muss vier Wochen trocknen – und sorgt für eine Zwangspause. Ein Baustopp der erfreulichen Art.

Die Zeit nutze ich, um die nächsten Schritte zu planen, Sachen zu besprechen, Dinge zu bestellen. Aber auch, um mich einfach mal auszuruhen.

Es tut mir wirklich gut: Anstatt abends und an den Wochenenden immer auf der Baustelle herumzutollen, sitze ich jetzt einfach daheim und ärgere mich über das Wetter. Schön, dass man so was mal wieder machen kann. Ende Mai.

Zurück zum Bau: Zum Trocknen des Estrichbodens müssen wir jetzt vier Wochen lang die Fußbodenheizung auf Volldampf laufen lassen. Das sorgt dafür, dass es in meinem Haus heiß hergeht. Ganz ehrlich: Da herrschen tropische Verhältnisse.

Und genau deshalb kann ich meine Füße doch nicht stillhalten. Es zieht mich ins künftige Eigenheim. Und zwar mit einer neuen Idee: Ich züchte exotische Früchte! Mango und Papaya statt Magengeschwür. Ob dafür vier Wochen tropisches Klima reichen? Ich weiß es nicht. Vielleicht sollte ich den Estrichboden also lieber noch eine Weile länger aufheizen lassen. Damit er auch wirklich durchtrocknet und keine Risse bekommt, natürlich. Sicher ist schließlich sicher.

Meinem Körper würde ich damit ganz bestimmt einen Gefallen tun. Und den Früchten würde es sicher auch nicht schaden.

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