Frohes neues Jahr, liebe ständig wachsende Fangemeinde! Du hast gleich zu Jahresbeginn großes Glück. Denn den ersten Blogtext in 2022 habe ich mir unter den Nagel gerissen. Der Name Reith bürgt nämlich für Qualität und Unterhaltung. Und Spannung. Außerdem habe ich die beste Geschichte zu erzählen. Denn wer hat schon einen waschechten Darts-Weltmeister in seiner Sippe? Ich sagte doch: Der Name Reith beziehungsweise Wright bürgt für Qualität und Unterhaltung und Spannung.

Von Steffen Wright, äh Reith

Peter Wright ist tatsächlich mein Cousin fünften Grades. Sein Urgroßvater Phil war ein Cousin meines Urgroßvaters Wilhelm Reith. Phils Vater Georg – später George – war für damalige Verhältnisse ein echter Weltenbummler. Er wanderte von Kerzell nach London aus und ließ sich dann der Liebe zu seiner späteren Frau Mary wegen in Livingston in Schottland nieder. Dort arbeitete er als Barkeeper und machte sich mit seinem eigenen Lokal mit Namen „Waidmannsheil“ selbstständig. Dies übergab er seinem Sohn Phil, der übergab es an Sohn David, der übergab es seinem Sohn Michael. Und der machte es wegen Nachwuchsproblemen zu. Denn sein Sohn Peter hatte halt andere Pläne. Und die haben ja super funktioniert.

Jetzt fragst du dich, woher ich das alles weiß. Weil die Reiths/Wrights ordnungsliebende Chronisten sind. Bei Willi Reith, Cousin und Nachbar meines Vaters, liegt ein Stammbaum, der mehrere Meter lang und ebenso breit ist. Da sind neben der schottischen Linie unter anderem auch Niederländer (van Rejd) und Schweden (Reidström) verewigt. Meine Großmutter Helene, selbstverständlich eine geborene Reith, berichtete in den 70ern ihrem kleinen Enkel Steffen, dass es 1965 ein großes Sippentreffen in Bad Salzschlirf gegeben habe. Da hätte ganz besonders die schottische Linie ordentlich über den Zappen gehauen und dem deutschen Bier gefrönt.

Vier Jahre später kam ich zur Welt, wenige Monate später Peter. Ich wusste ja, dass wir in Schottland Verwandtschaft haben und dieser Zweig sich Wright nennt. Und Willi Reith berichtete mir bereits vor Jahren, dass der Heimatort der schottischen Wrights Livingston heißt. Und so wurde ich nun beim Verfolgen der Darts-WM hellhörig. Ich machte mich auf den Weg in die Nachbarschaft, schaute auf dieses Monstrum von Stammbaum und entdeckte tatsächlich Peter Wright, geboren im März 1970. Und damit steht zweifelsfrei fest: Mein Groß-Cousin ist tatsächlich Darts-Weltmeister. Und das schon zum zweiten Mal. Der erste Titel ist allerdings gnadenlos an mir vorüber gegangen. Schande über mich! Sorry, Peter!

Nun suche ich verzweifelt Ähnlichkeiten mit Vetter Peter. Äußerlich ist da nicht viel zu finden. Meine Frisur ähnelt nur diskret seinem Irokesenschnitt, meine Figur ist eine andere als die Peters. Er ist sehr extrovertiert, ich eher schüchtern und zurückhaltend. Aber es gibt auch Ähnlichkeiten. So fand ich es ganz toll, dass er direkt nach dem Finale tolle tröstende und aufmunternde Worte für den unterlegenen Gegner fand. Ähnlich verfahre ich, wenn ich Nico mitteilen muss, dass er nur den zweitbesten Blogtext innerhalb von 14 Tagen geschrieben hat.

Aber eines ist doch tatsächlich erstaunlich, liebe ständig wachsende Fangemeinde: Peter Reith und Steffen Wright: Zwei auf ihre Art super erfolgreiche und super attraktive Männer aus einer Sippe – das gab es wohl seit den Kennedys nicht mehr.

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