Von wegen Servicewüste: Ein Hoch auf Zweirad Seidl

Gleich ein Brüller zum Start dieses Blogtextes, liebe ständig wachsende Fangemeinde: Von meinem viertätigen Urlaub am Chiemsee habe ich mir eine neue Kette mitgebracht. Ich war aber gar nicht beim Juwelier. Ich war im Fahrradladen. Ketten spielen in diesem Text schon eine Rolle. Aber in erster Linie geht es darum, wie schnell mir nach einem technischen Defekt geholfen wurde. Von wegen Servicewüste Deutschland.

Von Steffen Reith

Die Vorgeschichte: Vier Tage Radfahren am Chiemsee mit Diana R. (Datenschutz!) sowie unseren Freunden Conny und Wassi. Die beiden heißen übrigens mit Nachnamen Wassermann. Genau wie unser Hotel in Seebruck. Aber das ist eine andere Geschichte.

Jedenfalls war für Tag drei die größte Tour mit etwa 80 Kilometern geplant. Ja, wir haben E-Bikes. Aber wir hatten auch alle den Ehrgeiz, so wenig Akku wie möglich zu verbrauchen. Wir hatten gerade Stein an der Traun beziehungsweise Anning hinter uns gelassen, als uns ein steiles Stück – eine sogenannte Rampe – ereilte. Das ging mal nicht ohne Akku, das ging auch nicht ohne Kraft. Jedenfalls konnte ich in der Mitte des Abschnitts plötzlich nicht mehr in die Pedale treten. Nein, es war kein Schwächeanfall. Es war auch kein Muskelriss. Ohne Vorwarnung war die Kette meines Fahrrades gerissen. Da war erstmal gutes Rad – nein, guter Rat – teuer.

Aber ab diesem Defekt lief es wie geschmiert. Während Wassi und ich den Rest der Kette suchten, sprach Diana R. zwei vorbeifahrende Radfahrer ein, die Gottseidank einheimisch waren. Sie empfahlen uns den Zweirad Seidl aus Altenmark. Das Geschäft war etwa zehn Kilometer von der Stelle des Defektes weg. Diana R. rief dort an, eine freundliche Mitarbeiterin von Zweirad Seidl setzte sich in ihren VW Bus und machte sich auf den Weg. Keine zehn Minuten später war die Frau von Zweirat Seidl da, packte Fahrrad und mich in ihr Gefährt ein, um zur Werkstatt von Zweirad Seidl zu fahren. Diana R., Conny und Wassi machten sich derweil per Fahrrad auf den Weg zu Zweirad Seidl. Begleitet wurden sie dabei von den beiden einheimischen Radfahrern, die ihnen den kürzesten Weg zu Zweirad Seidl wiesen. So viel Hilfsbereitschaft ist doch Wahnsinn. Oder?

Mein Rad wurde sofort in die Werkstatt von Zweirad Seidl geschoben. Die junge Mitarbeiterin erklärte dem Zweirad-Seidl-Monteur, dass da ein Auswärtiger ist, dessen Bike recht schnell behandelt werden müsse, weil er seine Tour fortsetzen möchte. Der Zweirad-Seidl-Monteur war der eher bärbeißige Typ. Er schmiss mich recht schnell aus der Werkstatt von Zweirad Seidl heraus, um seine Arbeit machen zu können. Und auch die ging recht schnell. Alte Kette runter, neue Kette rauf, Bremsen entlüftet, Luft für die Räder nachgefüllt, fertig. Meine Mitfahrenden waren noch gar nicht lange bei Zweirad Seidl angekommen, da war das Bike von dem mürrischen, aber kompetenten Monteur schon wieder ganz gemacht worden.

Conny hatte auf die Uhr geschaut: Exakt 40 Minuten nach dem Kettenriss verließen wir mit einem frisch reparierten Rad den Hof von Zweirad Seidl schon wieder. Das ist doch sensationell. Guter Service, hilfsbereite einheimische Radfahrer, vollkommen entspannte Mitfahrer. „Manchmal sind die Dinge gar nicht so, wie man sich’s vorgestellt hat, sondern besser“, heißt es bei Rosenstolz. Das passt.

Wir konnten jedenfalls zügig unsere Tour fortsetzen. Damit hatte keiner von uns gerechnet. Das war ein tolles Erlebnis mit Zweirad Seidl. Hatte ich eigentlich schon erwähnt, dass der Zweirad Seidl in Altenmarkt ein ganz tolles Fahrradgeschäft mit einem großartigen Service ist? Eines ist sicher: Wenn du im Chiemgau einen Fahrraddefekt hast, dann solltest du den Fahrrad Seidl kontaktieren. Und wenn nicht? Dann auch.

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