Zeit, dass sich was dreht

Nico auf der Kressenbacher Auswechselbank

Olé! Endlich geht’s wieder los. Im Amateurfußball rollt schon bald – sehr bald – wieder die Pille. Und so sehr sich Fans und Kicker auch danach zerreißen: Es dürfte eine komplizierte Runde werden. Ein paar Gedanken über die kommende Fußball-Saison.

Von Nico Bensing

Auf etlichen Sportplätzen in der Region wird schon fleißig trainiert. In einem Monat soll schließlich wieder Fußball gespielt werden. In manchen Ligen könnte es sogar schon in drei Wochen losgehen. In unserer Liga zum Beispiel, der Gruppenliga. Das Schöne ist: Das kann ich jetzt über die Helvetia aus Kerzell, meinen alten Verein, und auch über meinen neuen Club, die SG Kressenbach/Ulmbach, sagen. Denn wir konnten nach monatelanger Ungewissheit und zwischenzeitlicher Trübsal (siehe mein Blogtext „Ich will doch nur spielen“) doch noch den Aufstieg bejubeln. Völlig zu Recht natürlich. Und die Helvetia konnte nach monatelanger Trübsal und zwischenzeitlicher Ungewissheit doch die Klasse halten. Ebenfalls völlig zu Recht natürlich. Jetzt gilt es für beide, sich zu behaupten in einer Liga mit 19 Mannschaften – und sechs Absteigern.

Als wäre das allein nicht schon schwierig genug, kommt die neue Saison mit einigen weiteren hohen Hürden daher: Zum Beispiel rede ich da von meinen sechs Kilo! Die müssen runter bis Rundenbeginn, ansonsten sitze ich auf der Auswechselbank. Das steht fest. Andererseits: Die neuen Kabinen für die Auswechselspieler in Kressenbach sind richtig schön, weil ganz neu für die Gruppenliga angeschafft worden. Sie sind zwar noch nicht ganz fertig, aber ich kann mir mich schon gut vorstellen auf den billigen Plätzen.

Außerdem: das Hygienekonzept. Ausnahmslos jeder Verein muss das Konzept des Hessischen Fußball-Verbands natürlich passgenau umsetzen. Und ein Hygienebeauftragter muss zwingend benannt werden. Bin mal gespannt, ob sich dafür überall jemand findet.

Und dann gibt es noch weitere Fragen: Was, wenn es einen Corona-Fall in einer Mannschaft gibt? Muss die dann pausieren und warten, bis alle getestet worden sind? Was ist mit dem letzten Gegner dieser Mannschaft? Hat da der Corona-Infizierte mitgespielt? Dann müsste dieses Team ja auch eine Pause einlegen und komplett durchgetestet werden. Oder? Und wann sollen diese ausgefallenen Spiele dann nachgeholt werden? Wir haben ja ohnehin schon etliche Doppelspieltage und Englische Wochen. Und was sollte passieren, wenn es nicht nur einen Corona-Fall in einem Team gibt, sondern drei, vier, fünf Spieler erkrankt sind? Wird die Mannschaft vom Spielbetrieb ausgeschlossen?

Fragen über Fragen, und dennoch: Irgendwie müssen wir uns dieser neuen Normalität ja anpassen. Deshalb finde ich es gut, dass wir den Versuch wagen. Schließlich haben wir doch alle Bock auf Fußball, nicht wahr, liebe ständig wachsende Fangemeinde? Ich finde: Es ist Zeit, dass sich was dreht.

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