Auaaaaaa!

Ach, was war ich körperlich gut drauf. Den Körperfettanteil hatte ich schon auf 19 Prozent reduziert, beim Joggen konnte ich die Kilometer dauerhaft unter sechs Minuten laufen – ich sah mich schon als zukünftigen Mister Universum für ältere Herren. Und dann so etwas: Erst ne saubere Corona-Infektion und dann Rückenschmerzen mit Bewegungseinschränkungen. Nicht lustig – jedenfalls nicht für mich. Für andere schon.

Von Steffen Reith

Fangen wir mal von vorne an: Sonntags morgens werde ich mit Halsweh wach. Ich mache einen Test und bin bass erstaunt, dass ein zweiter Strich auftaucht. Das war nämlich noch nie so. „Oh Vadder, du bist positiv“, sagt der Corona-erprobte Sohn Benedict Reith, „kannst dich auf den Weg nach Fulda zum PCR-Test machen.“ Der ist freilich auch positiv und ich merke, dass es mir stündlich schlechter geht. Das ist terminlich ungünstig, denn Nico ist im Urlaub. Zeit zum Kranksein ist nicht vorhanden. Danach fragt das bescheuerte Virus aber nicht. Jedenfalls pendle ich die darauf folgenden drei Tage vom Laptop am Esszimmertisch zur Couch. Ich liege quasi so richtig schön auf der Nase.

Und weil ich nicht groß in Bewegung bin, kriege ich schleichend rückentechnisch ein Problem. Es zieht im Lendenwirbelbereich und wird von Tag zu Tag schlimmer. Ich traue mich weder zu husten noch zu niesen, weil ich befürchten muss, dass alle noch festsitzenden Bandscheiben aus der Wirbelsäule fliegen.

Jedenfalls lassen Husten, Niesen, Kopf- und Gliederschmerzen merklich nach, das Rückenproblem aber bleibt nicht nur – es wird immer größer. Seit Ostermontag bin ich freigetestet, seit Dienstag wieder im Turm. Und hier haben sich gleich am ersten Arbeitstag abenteuerliche Dinge zugetragen. Weil ich vor Schmerzen nicht mehr weiterwusste, habe ich Michi Reith kontaktiert. Er ist nicht nur ein Mensch mit einem sensationellen Nachnamen, sondern ein noch sensationellerer Physiotherapeut mit der sensationellsten Homepage https://www.reith-physiotherapie.de ever. Die ist von uns. Aber das ist eine andere Geschichte.

Michi hat am Tag meines Anrufs eigentlich Urlaub und ist mit Frau und Töchtern auf dem Weg in die Kissalis-Therme nach Bad Kissingen. „Ich komme auf dem Rückweg vorbei und schaue nach dir“, sagt er. Ich denke: „Prima, da ist er schön entspannt und ausgeruht, wenn er mich behandelt.“ Nach einigen Stunden Thermen-Aufenthalt erscheint der Michi dann mit seinen Mädels im Schlepptau im Turm. Zu ihnen und unserer Volontärin Paula sagt er: „Macht mal alle Türen zu. Es könnte laut werden.“ Der Michi ist ein Riesenkerl mit kräftigem Griff – ein echter Reith halt. Ich verstehe deshalb schon recht schnell, was er unter „es könnte laut werden“ versteht. Er meint Schmerzensschreie meinerseits.

Bevor er zur Behandlung schreitet, instruiere ich Pauli noch, ein paar Bilder zu machen. Die Behandlung könnte schließlich zum Blogtext-Thema werden. Und Michi meint es richtig gut mit mir. Er zieht, er klopft, er zwickt – kurzum: Er nimmt mich richtig durch. Und Pauli, dieser Schlingel, drückt genüsslich den Auslöser und hat irgendwie Spaß daran, dass ihr Chef gerade keinen Spaß hat.

Ich muss gestehen, dass ich im Gedankenturm schon viel erlebt habe. Schließlich habe ich da ja früher schon mal gewohnt. Aber diese Behandlung werde ich nicht mehr vergessen. Aua, aua und nochmals aua!

Die Krönung ist schließlich Paulis Anweisung, die so lautet: „Michi, kannst du den Steffen nochmal seitlich drehen und richtig dehnen? Die ersten Bilder sind nichts geworden.“

Ob das so ist, vermag ich nicht zu sagen. Jedenfalls hat Michi mir Schmerzen bereitet, um mich nachhaltig davon zu befreien. Diese denkwürdigen Minuten gehören schon jetzt zur ruhmreichen Historie von Bensing & Reith.

Seit Michis Behandlung geht es aber im wahrsten Sinne des Wortes aufwärts mit mir. Ich kann einigermaßen gerade laufen, brauche aber immer noch ne Viertelstunde morgens, ehe ich aus dem Bett komme. Deshalb habe ich den Physiotherapeuten namens Reith für morgen Vormittag nochmals einbestellt. Dann hallen vielleicht wieder Schmerzensschreie durch den Gedankenturm.

Aber wenn es hilft, dann soll es halt so sein!

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