Das neue Blogtextjahr beginnt mit einem Paukenschlag: Denn schon im ersten Beitrag darf der Altmeister ran. Welch Glück für dich, du ständig wachsende Fangemeinde. Und dann hat er sich noch eine Rubrik ausgesucht, die eigentlich den jungen Kolleginnen vorenthalten war. Aber diese Konstellation lässt doch die gesamte osthessische Journalistenszene aufhorchen: Denn Steffen Reith schreibt über die Auto-Pauli.

Von Steffen Reith

Es gibt ja Menschen, die verfügen über ein riesiges Talent für irgendwas. Mein Sohn Adrian Reith kann beispielsweise prima Tiergeräusche nachmachen. Er imitiert das Muhen einer Kuh fast perfekt. Man meint, man sei auf ner Alm oder im Stall – oder beides. Andere können gut tanzen oder Fußball spielen. Oder saugut nerven. Ich sage ja immer, dass solche Leute über ein besonderes Gen verfügen. Die können einem ziemlich schnell auf den Sack-Gen. Aber das ist eine andere Geschichte.

Dann gibt es wiederum Leute, die haben zahlreiche Talente – aber auch Schwächen. Unsere Redakteurin Paula beispielsweise kann etliche Sachen gut: schreiben, fotografieren, gestalten, tanzen.

Autofahren gehört eher nicht dazu.

Seit sie bei uns im Dienst steht, ist der damals neue Smart bereits sechsmal in Unfälle verwickelt gewesen. Wobei bei der Zahl ne gewisse Unschärfe vorhanden ist. Einer der Unfälle ereignete sich nämlich tatsächlich erst auf dem Werkstattgelände, als ein Lkw das ohnehin schon lädierte Pauli-Mobil noch einmal ordentlich zusammenschob. Darüber haben wir berichtet.

Bei all den Unfällen war Paula tatsächlich nur zweimal selbst im Auto und auch tatsächlich nur zweimal Verursacherin. Beim jüngsten Crash zum Beispiel saß sie brav am Schreibtisch im Gedankenturm. Denn dem Müllauto war wohl die Straße nicht breit genug. Aber es hatte immerhin die Möglichkeit, mit Nicos, Ronjas oder meinem Auto zu kollidieren. Aber es entschied sich halt für Paulis Smart. Ob die vielen Ersatzteile magnetisch auf das Müllauto wirkten? Wir wissen es nicht. Jedenfalls war die komplette Fahrerseite aufgerissen. Einen Aufreißerspruch erspare ich dir an dieser Stelle. Kenne mich da ohnehin nicht so gut aus.

Es mag ein bisschen fies sein: Aber wir nehmen Pauli wegen ihrer Fahrkünste schon ab und an mal aufs Korn. Dabei hat sie sich gesteigert. Mir zum Beispiel war im vergangenen Jahr auf dem Weg zum Kalte-Markt-Frühstück nur halb so schlecht wie 2022. Wie dem auch sei: Wer den Schaden hat, …. Du kennst das ja.

Wir können aber auch voller Stolz erwähnen, dass wir Pauli unmittelbar nach dem Aufriss des Müllwagens aufgebaut und getröstet haben. Worte wie „das Auto sah schon viel schlimmer aus“ oder „geil, ein schönes Blogtext-Thema“ helfen da sehr. Auch ihr Freund Jonathan W. war eine starke Stütze: „Den Weg zur Werkstatt kennst du ja“ oder „dieses Mal war aber lange Ruhe bis zum nächsten Crash“ sind Aussagen, die nachhaltig sind.

Nico und ich sind übrigens der Meinung, dass die Agentur ohne ihre Gründer (noch) nicht funktioniert. Deshalb sieht man uns selten im selben Flugzeug, auf dem selben Schiff oder in der selben Rakete. Denn wenn einer verunglückt, kann der andere die Firma leiten. Zwei, drei Jahre noch: Dann können die Girls das alleine machen.

Aber neulich haben wir diese Regel mal wieder gebrochen. Zur Feier der Breitband Main-Kinzig GmbH wollten weder Nico noch ich fahren. Könnte daran liegen, dass es da stets guten Wein gibt. Jedenfalls gingen wir das Risiko ein und ließen Pauli lenken. Aber für Schutz war gesorgt. Mit zwei Ritterhelmen aus Stahl auf dem Schädel geht man irgendwie lockerer in ein Pauli-Mobil-Abenteuer. Und es hat geklappt: Mit schweißnassen Händen (Angst) und schweißnassen Haaren (Helm) landeten wir in Gründau und auch wieder zuhause. Diese Pauli. Eine echte Wundertüte. Kann aber auch daran gelegen haben, dass sie mit Jonathan Ws. Auto unterwegs war. Der Smart war ja in der Werkstatt. Wieder mal.

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