Corona-Gedanken, Teil II

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Angst, Hoffnung, Wut, Aufbruchstimmung: So wie mir geht es wohl vielen Menschen zurzeit, liebe ständig wachsende Fangemeinde. Zunächst hoffe ich, dass ihr alle wohlauf seid. Das wäre ja schon mal gut. Und dann hoffe ich, dass das auch so bleibt. Das wäre sogar noch besser. Die Zeiten sind hart. Nicht viele von uns haben Ähnliches erlebt. Die Ereignisse überschlagen sich. Mittlerweile ist eine Dimension erreicht, mit der die wenigsten gerechnet haben. Gerne schildere ich euch meine aktuellen Corona-Gedanken.

Von Steffen Reith

Ich hatte euch ja vergangene Woche erzählt, dass zahlreiche meiner Freunde sich nach einem Ski-Trip freiwillig und vorbildlich in Quarantäne begeben hatten. So war ich ja schon ziemlich früh recht nah am Thema dran. Nun bin ich es noch näher. Meine Mutter ist seit Mittwoch in Quarantäne, weil sie eine Sitzung besucht hatte, an der ein Mann teilnahm, der erst kurz zuvor aus Südtirol heimgekehrt war. Der ist mittlerweile positiv getestet. Deshalb bin ich wütend: Denn der hatte in dieser Sitzung nichts verloren. Selbstüberschätzung und Ignoranz sind jedenfalls generell keine gefragten Eigenschaften. In diesen Tagen schon gar nicht. Und einfach mal ein öffentliches Statement mit dem Tenor „Ich habe die Situation falsch bewertet und entschuldige mich“ wäre auch nicht schlecht gewesen statt öffentlich fehlendes Wissen vorzugaukeln.

Zur aktuellen Situation: Mein Vater ist gesundheitlich angeschlagen. Es wird für ihn lebensgefährlich, wenn er sich infiziert. Das sage nicht ich, das sagt sein Arzt. Jedenfalls sind Mutter und Vater Reith vorerst räumlich getrennt. Tagsüber hält sich der Claus weitgehend bei seinen Tieren auf, die Abende und die Nächte verbringt er bei uns. Meine Eltern hängen ziemlich stark aneinander. Da ist so ne räumliche Trennung und ein Aufgeben des Alltags gar nicht so einfach. Und dann kommt halt noch die Ungewissheit, ob sich meine Mutter bei dem Blödmann infiziert und mein Vater sich wiederum bei meiner Mutter angesteckt hat. Hoffen wir mal, dass die Sache negativ ausgeht.

Was mich ebenfalls ankotzt: Diese ständige Abtuerei, dass das alles nicht so schlimm wird, und das Nichtbeachten von Geboten. Das macht krank. Im wahrsten Sinne des Wortes. Wer glaubte oder sogar noch glaubt, dass diese Phase ruckzuck rum ist, der ist ziemlich schief gewickelt.

Zu Bensing & Reith: Bislang hat unsere Agentur noch gut zu tun. Irgendwie war die Woche sogar noch stressiger als sonst. Ich habe allerdings keine Ahnung, wie das in den kommenden Wochen ausschaut. Fehlende Aufträge, wirtschaftlicher Schaden? Das kann gut sein. Ich kann jedenfalls eines sagen: Wenn es tatsächlich zu einer Flaute kommt, dann haben Nico und ich Pläne, wie wir die Zeit nutzen und uns aufstellen werden. Vielleicht schreiben wir dann täglich nen Blogtext. Aber willst du das wirklich, ständig wachsende Fangemeinde?

Generell bin ich ja eher Optimist als Pessimist. Aber ich befürchte sehr stark, dass uns Corona noch lange Zeit beschäftigen und uns Schmerzen verursachen wird. Ganz gleich, welcher Art.

Und eines wage ich auch jetzt schon zu sagen: Es wird sich für jeden während und nach der Corona-Pandemie vieles ändern. Das muss nicht unbedingt negativ sein. Vieles kann sich zum Beispiel im Umgang miteinander oder im Zusammenhalt womöglich verbessern. Das wäre schön!

Und jetzt der Schlusssatz, den wir in den nächsten Wochen wohl noch ziemlich oft wiederholen werden:

Bleib schön gesund, liebe ständig wachsende Fangemeinde!

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