Die perfekte Woche der etwas anderen Art

Gemeinsam bei Herbert Grönemeyer: Nico mit seiner Mama.

Nach Jakobsweg und Taubertal sollte eigentlich etwas Ruhe in meinen Alltag einkehren, doch weit gefehlt: Das turbulente Leben eures Lieblings-Bensing-&-Reith-Mitglieds kennt einfach keinen Stillstand. Diese Woche bin ich ausnahmslos jeden Abend unterwegs. Manchmal sogar für die Arbeit. Moment, nein, doch nicht.

Von Nico Bensing

Liebe stetig wachsende Fangemeinde, aus meiner Zeit im Studium habe ich eins mitgenommen: Wenn man eine perfekte Woche hat, dann bedeutet das Folgendes: Man hatte an ausnahmslos jedem Tag der Woche Sex – und zwar jeden Tag mit einer oder einem anderen. Das zumindest haben einige mir erzählt. Wenige, aber doch mehr, als man meinen mag. Und damals gab es noch nicht mal Tinder. Wie auch immer diese Leute das gemacht haben, es sei ihnen gegönnt. Ich stelle mir das recht anstrengend vor, aber gut. Das ist eine andere Geschichte.

Ich hatte und habe jetzt eine „perfekte Woche der etwas anderen Art“: Ich war und bin ausnahmslos an jedem Abend der Woche unterwegs und definitiv nicht einmal vor zwölf Uhr im Bett. Zwar alleine. Aber: Auch anstrengend. Und das ist genau die Geschichte, die ich euch erzählen möchte. Und zwar im Stakkato-Stil:

Montag: Ich – der wunderbare Sohn, der ich nun mal bin – hatte meiner Mutter zu Weihnachten Konzertkarten geschenkt. Für Herbert Grönemeyer. In der Commerzbank-Arena in Frankfurt. War ziemlich fett. Also auch Herbert Grönemeyer, der tatsächlich etwas „schmöpsig“ aussieht, wie meine Mutter feststellte. Fast 35 Songs hat der 63-Jährige von der Bühne auf uns herunter geschleudert, und zwar mit einer beachtlichen Power. Guter Mann, gutes Konzert.

Dienstag: Ich hatte Fußballtraining. Wie jeden verdammten Dienstag. Also eigentlich nicht erwähnenswert. Und beim nach jedem Training stattfindenden Lattenschießen konnte ich mich in der mir typischen Siegermanier gegen Jan Breitenberger durchsetzen. Das bedeutete: Die Runde Iso (kein Bier) ging auf ihn. Nicht auf mich. Das heißt auch: Also eigentlich nicht erwähnenswert. Anschließend hatten wir noch Spielersitzung, sodass es wieder später als zwölf wurde. Was vielleicht auch daran lag, dass es recht gesellig war an diesem Abend.

Mittwoch: Das nächste Konzert stand an. Diesmal in der Batschkapp in Frankfurt, und zwar bei den Eels. Sänger Mark Oliver Everett hat bei mir schon seit sehr langer Zeit einen Platz ganz weit oben in der Musiker-die-ich-ziemlich-ziemlich-ziemlich-gut-finde-Vitrine. Wer die Eels nicht kennt und mal reinhören möchte, sollte mir unbedingt auf Instagram folgen (@tradeheroesforghosts). Und wer mir auf Instagram folgt und nicht dem „Bensing & Reith“-Account (@bensingreith), der hat – um es mit Karl Lagerfeld zu sagen – sein Leben nicht im Griff.

Donnerstag: Das nächste Punktspiel stand an! Während wir mit Kerzell in der Regel sams- oder sonntags ran mussten, darf ich mit Kressenbach/Ulmbach sogar am Donnerstagabend Fußball spielen. Herrlich! Und dann auch noch in Herbstein. Herrlicher! Unser Spielertrainer Tim „Mulf Kirsten“ Mulfinger stach schon nach drei Minuten zu. Am herrlichsten! Die folgenden 87 Spielminuten konzentrierten wir uns darauf, das Ding souverän runterzuspielen. Das hat so semi geklappt. Mit Ach und Krach sowie einer klitzekleinen Portion Glück brachten wir das Ding mit 1:0 über die Bühne.

Freitag: Thekendienst! Wer vor der Theke stark ist, muss auch mal hinter der Theke zeigen, was er kann. Deshalb darf ich heute Abend in Kressenbach, wenn die Zweite Mannschaft von Kb/U spielt, Bier und Softdrinks, ach, was sag ich, nur Bier ausschenken.

Samstag: Eigentlich hätte ich morgens schon wieder auf einem Sportplatz gestanden, und zwar zur Rasenpflege des Hartplatzes in Ulmbach. Leider muss ich hier im Turm arbeiten, Steffen und ich haben einen unverschiebbaren Termin reinbekommen. Ist halt manchmal so. Anschließend treffe ich mich abends mit einer alten Freundin auf ein Ewig-nicht-gesehen-Bier oder auf ein Mensch-lange-ist’s-her-weißt-du-noch-damals-Eis.

Sonntag: Tja, und jetzt muss ich euch ein Geständnis machen. Noch ist meine „perfekte Woche der etwas anderen Art“ gar nicht perfekt. Ich habe am Sonntagabend nämlich noch gar nichts vor. Verdammte Axt. Hast du Vorschläge, liebe stetig wachsende Fangemeinde? Oder hat jemand von euch Lust, meine Woche perfekt zu machen? Ist doch auch nicht schlecht, dann könnt ihr sagen: „Ich habe Nicos Woche perfekt gemacht.“ Und dann bin ich gespannt, ob ihr gefragt werdet: „Wie meinst du das jetzt? Du weißt schon, was das heißt: die perfekte Woche?“

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