Die Wirtschaftsförderer

Als wir vor vielen Monden unser Business gründeten, gingen wir durchaus blauäugig ans Werk. Feste Kunden, geschweige denn Aufträge, geschweige denn Zusagen hatten wir gar keine. Klar, wir wussten, was wir können: Nämlich schwätzen und schreiben. Und es gab noch einen Vorteil: Wir kannten damals schon ne Menge Leute. Ansonsten ließen wir uns ein wenig treiben. „Mal schauen, was die Leute von uns wollen“, sagte Nico zu mir. Er dachte über große Reportagen im crossmedialen Stil nach, ich eher über das Verfassen von Bühnenstücken für das Bauerntheater. Aber eines war uns bei den Plänen doch gemein: Wirtschaftsberichterstattung sollte eine wichtige Säule unserer Agentur werden. Das ist uns super gelungen. Wir sind nämlich Förderer der lokalen Wirtschaft.

Von Steffen Reith

Ab und an haben wir ja schon mal die Geschichte zum Besten gegeben, als zwei Tage nach dem Start jemand bei uns im Gedankenturm anrief und das Gespräch mit den Worten eröffnete: „Genauso jemanden wie euch habe ich gesucht.“ Wir schwatzten ein wenig, erklärten, was wir alles können und kamen ruckzuck auf einen Nenner. Dann schloss unser Anrufer mit den Worten: „Und wenn dann eure Auftragsbücher voll sind, dann vergesst bitte nicht, wer sich zuerst bei euch gemeldet hat.“ Das haben wir nicht vergessen, lieber Karsten vom Landhotel Grashof in Kalbach. Wir sind nicht nur feste Partner, sondern auch Freunde geworden. Auch während der Pandemie haben wir viel miteinander geschafft. Der Grashof ist jedenfalls bestens vorbereitet, wenn es wieder losgeht. Und eines ist sicher: Beim Re-Start sind wir mit dabei. Das nennt man nämlich Wirtschaftsberichterstattung, liebe ständig wachsende Fangemeinde.

Möglicherweise müssen Nico und ich uns teilen, wenn die Schleusen in der Gastronomie wieder geöffnet werden. Dann geht einer an den Grashof und einer in die Windmühle nach Fulda. Mit Kristin und Frank Götte sind wir ebenso dicke. Und interessiert haben wir verfolgt, wie das Windmühlen-Team die Pandemie erlebt. Und auch da waren alle Beteiligten nicht untätig. Jedenfalls freuen wir uns, die große grüne Tür im Bermuda-Dreieck im Herzen von Fulda wieder aufstoßen zu können. Denn nirgendwo schmeckt das frisch gezapfte Hochstift so gut wie in der Windmühle. Meine Freunde sehen das übrigens genauso. Die Mühle war auch die Lokalität, in der unser erstes Fotoshooting entstand. Ist schon einige Monde her. Aber wir haben uns kaum verändert. Oder? Sieht man mal von Nicos Frisur ab.

Für wen wir auch saugern arbeiten, ist das Landhotel Betz in Bad Soden-Salmünster. Der Kontakt zu Betreiberin Marion Betz-Berthold kam über Nicos Vater Werner zustande. Das liegt spitze, hat einen klasse Service und feine Zimmer. Und sogar ein Schwimmbad. Jedenfalls ist es ab Juni wieder geöffnet, und ich werde demnächst in meiner Clique nachfragen, ob wir nicht mal ein Wochenende dort verbringen wollen. Denn wir alle sind Genussmenschen und Förderer der Wirtschaft.

Und natürlich liegt mir meine Dorfkneipe, die Gaststätte Waidmannsheil in Kerzell, noch ganz besonders am Herzen. Hier habe ich mit Familie in jüngster Zeit recht oft vom Außer-Haus-Verkauf Gebrauch gemacht. Und freilich war ich auch mal da, als da am Vatertag Wurst-und-Bier-to-Go verkauft wurde. Deswegen hat die Polizei jetzt meine Personalien. Aber das ist eine andere Geschichte. Erzähle ich demnächst mal. Ist ja irgendwie auch Wirtschaftsberichterstattung.

Ich rufe dich auf, liebe ständig wachsende Fangemeinde: Werde auch du (wieder) Wirtschaftsförderer. Die – zu Unrecht – gebeutelten Gastronomen haben es verdient.

Neuester Blogbeitrag