So schön wie heute waren wir nicht immer

bensing und reith haare
Bensing & Reith hatten mal lange Haare. Jetzt nicht mehr

Man muss ja eines mal zugeben, liebe ständig wachsende Fangemeinde: Es hat schon eine Zeitlang gedauert, ehe Nico und ich, also Bensing & Reith, so populär wurden wie wir es heute sind. Schließlich liegt die Unternehmensgründung schon schlappe vier Monate zurück. Damals, anno 2017, haben uns noch nicht ganz so viele gekannt. Das hat sich jetzt aber schlagartig geändert. Früher konnten wir durch Fulda oder gar durch Schlüchtern laufen und wurden maximal von jedem Zweiten angesprochen. Diese Trauben von Menschen, die sich jetzt im fünften Monat ansammeln, wenn wir auf öffentlichen Straßen unterwegs sind – daran müssen selbst wir uns erst mal gewöhnen.

Von Steffen Reith

Es liegt ja hauptsächlich an unserer Arbeit, dass wir innerhalb kürzester Zeit so prominent geworden sind. Vergangene Woche hatten wir ja den Echo abgeschafft und Abba wiedervereinigt. Kein Wunder also, dass ob dieser Leistungen weltweit über Bensing & Reith gesprochen wurde. Diese Woche ist uns bislang noch nicht so sehr viel gelungen. Aber es war ja auch ein Feiertag dazwischen. Aber eine Sache ist schon erwähnenswert. Nico und ich hatten entschieden, erst mal keine weiteren Preise mehr für unser Wirken entgegen zu nehmen. Schließlich bin ich schon Netzwerker des Monats bei BNI Chapter Bonifatius geworden. Und Nico weiß gar nicht, wo er all die Pokale vom Fußball noch hinstellen soll. Zumal er momentan gar nicht so viel Platz hat. Aber das ist eine andere Geschichte.

Jedenfalls wurde auf unseren selbst auferlegten Preis-Aufnahmestopp in Oslo reagiert und der Nobelpreis für Literatur für 2018 ausgesetzt. Außerdem haben wir mittlerweile auch Angst vor sexuellen Übergriffen. Das scheint ja beim Nobelpreis mittlerweile irgendwie dazu zu gehören. Das wollen wir nicht. Wir fahren doch nicht bis nach Oslo, um uns antatschen zu lassen.

Auch wenn wir es nicht wahrhaben wollen: Unsere Popularität hat auch mit unserem Aussehen zu tun. „Sie haben ein gewinnendes Äußeres“, hat ein sehr bekannter Bundespolitiker mal zu mir gesagt. Und Nico kann sich vor Komplimenten für sein Aussehen und sein Auftreten ohnehin nicht retten. Dabei sind unsere Zielgruppen eher unterschiedlich. Auf Herrn Bensing zum Beispiel stehen die älteren Frauen. Mag vielleicht ein bisschen Mutterinstinkt dabei sein. Aber das kann ich ja nicht beurteilen.

All die Menschen, die neidisch auf unsere Erscheinungen sind, kann ich allerdings beruhigen: Wir haben auch nicht immer so schön ausgesehen wie heute. Das entwickelt sich mit der Zeit. Bei dem einen geht es ein bisschen schneller. Wie zum Beispiel bei Nico. Bei dem anderen dauert es etwas länger. Wie zum Beispiel bei mir. Bei anderen … naja: Lassen wir das.

Aber selbst wir sind vor Geschmacksverirrungen in unserem Leben nicht verschont geblieben. Deshalb möchten wir der ständig wachsenden Fangemeinde gestehen: Selbst Bensing & Reith haben ein Vorleben, auf das sie nicht unbedingt stolz sind. Denn: Lange Haare sollten halt nur diejenigen tragen, die es können. Da gehören wir mal eher nicht dazu. Dass unsere Führerscheine mit diesen Konterfeis überhaupt von den Behörden herausgegeben wurden, ist schlichtweg nicht nachvollziehbar. Nico sieht aus wie ein Terrorist der Bewegung 2. Juni in den 70ern. Zu meinem Bild fällt mir einfach gar nichts ein. Und das kommt verdammt selten vor.

Neulich haben wir uns in Redaktion/Werkstatt/Agentur/Gedankenturm mal Gedanken gemacht, wie wir künftig mit unserer Popularität umgehen. Und wie wir diesen Ansammlungen von Menschen Herr werden. Bodyguards buchen oder gar nicht mehr nach draußen gehen? Beides nicht so dolle.

Und dann blickten wir auf die Führerscheinbilder. Unser Entschluss: Wenn es uns mit dem Ansturm der Fans zu viel wird, lassen wir einfach mal wieder die Matten wachsen. Wenn dann die Leute immer noch kommen, dann wissen wir: Es ist eher Mitleid statt Faszination.

Vielleicht sollten wir es mal ausprobieren. Was meint ihr?  Es geht auch, dass nur einer wachsen lässt. Über Anregungen und Kommentare freuen wir uns.

Und nächste Woche erzählen wir euch vielleicht die Geschichte, wie wir Bayern München noch ins Finale der Champions League bugsiert haben. Vielleicht aber auch was ganz anderes. Wir werden uns mal Gedanken machen.

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