Nein, heute reden wir nicht über die Fußball-WM und auch nicht über die schon heute sagenumwobene zweite Folge unserer Late-Night-Show „Spätabends am Rhönbad“, die bereits mehr als 700-mal angeschaut wurde. Heute geht es um Besinnung, Dankbarkeit und Harmonie. Jetzt fragt sich die ständig wachsende Fangemeinde: „Habt ihr für diese Themen nicht den falschen Autor ausgewählt?“ Da kann ich gelassen entgegnen: „Mag sein. Aber ich hatte gerade die meiste Zeit.“

Von Steffen Reith

In den knapp fünf Jahren unseres Bestehens haben sich gewisse Rituale etabliert – das ist ja ganz normal. Eines zum Beispiel ist, dass Nico morgens den ersten Kaffee kocht, ich das Altpapier und den Hausmüll raustrage, das Geschirr spüle, staubsauge und putze. Du findest, das ist irgendwie ungerecht verteilt? Du fragst dich gerade, welche Rolle Paula eigentlich spielt? Du fragst dich, warum gerade die Alten ausgebeutet werden? Ich bin dir so nahe wie noch nie, liebe ständig wachsende Fangemeinde! Aber es ist leider eine andere Geschichte, die ich heute erzählen möchte.

Kultstatus haben mittlerweile unsere handgeschriebenen Postkarten, die wir in der Vorweihnachtszeit an alle Menschen verschicken, mit denen wir im Laufe des Jahres zu tun haben. Jeder und jede erhält einige persönlichen Worte, es gibt keinen Standardtext. Die Motive sind meistens amüsant: Nico trägt stets ein Rentier-Geweih, ich einen roten Mantel und eine rote Mütze. Und seit Paula mit an Bord ist, haben wir auch noch ein Engelskostüm im Fundus. Wobei ich ja es eigentlich verdient hätte, es zu tragen. Aber wie gesagt: eine andere Geschichte. In diesem Jahr haben wir uns übrigens vom Schlüchterner Künstler Lars Kempel zeichnen lassen. Das ist sensationell geworden.

Jedenfalls müssen Adressen aktualisiert, die Karten sortiert und geschrieben werden. Das macht ne Menge Arbeit. Und weil diese in einer besinnlichen und harmonischen Atmosphäre besser von der Hand geht, machen wir es uns im Turm gemütlich. Das war auch dieses Mal so: Es gab Plätzchen, Glühwein und gute Gespräche. Und weil wir dringend Entlastung und Unterhaltung benötigten, hatten wir auch unsere Partnerinnen Diana R. und Anni S. (Datenschutz!) eingeladen. Freilich war auch Turmhund Emmi mit dabei. Dass Nico seinen eigenen Hund zwischenzeitlich mal mit „Pauli“ ansprach, hatte nur bedingt mit Alkohol zu tun. Einer fehlte: Jonathan W., der Gespiele von Paula, konnte leider nicht dabei sein, weil er an den Folgen eines intensiven Dublin-Trips laborierte und außerdem auch arbeiten musste.

Über Gesprächsinhalte dieses Nachmittags möchte ich nicht ausschweifend referieren. Denn wie heißt es so schön: Was im Turm gesprochen wird, bleibt im Turm. Deswegen verrate ich auch nicht, dass wir beim letzten Fußballspiel des Tages Italien statt Australien zum Gegner Frankreichs auserkoren hatten. Dabei weiß doch alle Welt, dass Italien die Veranstaltung in Katar schon vor ihrem Beginn boykottiert hatte. Und nicht so wie Deutschland, das bis zum ersten Spiel gewartet hatte. Ach, Mist! Jetzt habe ich doch über die WM geschrieben. Kommt nicht wieder vor. Versprochen!

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