Wir glauben an den „Goliath“

Liebe ständig wachsende Fangemeinde, in der mehr als zweijährigen Historie unseres Unternehmens haben wir bereits eine ganze Menge spannende Geschichten verfasst, aber auch selbst erlebt. Kunden, die uns hier im Gedankenturm besuchten, haben uns bei der Verabschiedung abschließend so spannende Annekdoten erzählt, dass wir hierfür eine eigene Rubrik eingeführt haben: die Weggeh-Geschichte. Tatsächlich haben alle viel Interessantes zu erzählen, wir könnten ganze Bücher füllen. Manche Storys erfreuen uns aber nicht nur, sie regen uns auch auf. So zum Beispiel die Geschichte von Udo Gärtner und Robin Krack. Da kann man tatsächlich am Verstand mancher hoher Herren – und Damen – zweifeln.

Von Steffen Reith

Udo und Robin sind ziemlich coole Typen. Udo hat mehr als zehn Jahre in Nordamerika gearbeitet, Autos für US-Präsident Georg Bush, den Älteren, kreiert. Seit einigen Jahren besitzt er ein Sägewerk, einen Holzhandel und eine Schreinerei in Sinntal-Sannerz. Damit ist der Udo aber wohl noch nicht ausgelastet. Gemeinsam mit seinem Neffen Robin, der im Rekordtempo ein Maschinenbau-Studium abgeschlossen hat, hat Udo in unzähligen Nachtstunden ein Speichersystem namens „Goliath“ erfunden, das alle Klima- und Energieprobleme auf der Welt lösen könnte. Ich kann euch jetzt lange und detailliert erklären, wie das funktioniert. Fakt ist: Kein anderes System kann so viel Energie speichern wie der Goliath.

Jetzt sagst du, liebe ständig wachsende Fangemeinde: Der Steffen kann uns viel erzählen. Und von Technik hat er eh keine Ahnung. Mag sein! Ebenfalls Fakt ist aber: Professoren an Unis und Hochschulen sowie der Chef der Deutschen Energie-Agentur haben bestätigt, dass das System „einwandfrei funktioniert“.

Jetzt sollte man doch meinen, dass in Deutschland sofort alle auf den „Goliath“ springen. Denn schließlich ist das Thema Klimawandel hipp und aktuell, überall wird nach Lösungen gesucht. Zahlreiche Landes- und Bundespolitiker – auch auf unsere Vermittlung hin – haben sich in Sannerz die Klinke in die Hand gedrückt, um sich über Goliath zu informieren. Außerdem sind Udo und Robin durch ganz Deutschland gereist, um Investoren zu finden, die eine Pilotanlage finanzieren und bauen. Bürokratie, Langatmigkeit und Feigheit sorgen allerdings dafür, dass in den vergangenen Monaten Folgendes passiert ist: nämlich nichts. Und das geht mir gewaltig auf den Sack.

Anders sieht es da woanders aus: Im Nahen Osten, genauer gesagt, in den Vereinigten Arabischen Emiraten, ist man auf den „Goliath“ gestoßen. Der Chef der „Empire Global Investment Management“ kam extra ins Sinntal gereist, um sich zu informieren. Und mittlerweile waren Udo und Robin gar zum Gegenbesuch in Abu Dhabi. Da wird nicht lange um den heißen Brei geredet, da wird gehandelt. Wenn alles wie geplant läuft, dann steht bis zum Start der Weltausstellung „Expo“ im Herbst dieses Jahres in Dubai die erste Pilotanlage des „Goliaths“. Dann kann die Welt sehen, dass das Gärtner-Krack-System auch funktioniert.

Während bei uns weiter über Klimawandel und Lösungen diskutiert und philosophiert wird, packen die Araber den Stier bei den Hörnern und investieren.

Jetzt soll mal keiner sagen, dass dort mehr Geld vorhanden ist als in Deutschland. Auch hier gibt es riesige Töpfe, die dafür da sind, neue Lösungen für die Gewinnung von Energie zu finden. Man muss halt nur mal ein bisschen Mut haben. Und den zeigen unsere Politiker nicht – ganz gleich, aus welcher Partei. Selbst die Grünen sind auf dem besten Wege, die Entwicklung dieses sensationellen Projektes zu verschlafen. Und natürlich fällt einem beim Blick auf den „Goliath“ ein abgedroschenes Sprichwort ein: „Der Prophet zählt im eigenen Lande nichts.“

Aber, lieber Robin, lieber Udo: Wir glauben an euch. Wäre doch gelacht, wenn wir den „Goliath“ nicht weltberühmt machen.

Und dir, liebe ständig wachsende Fangemeinde, verspreche ich: Nächstes Mal schreibe ich wieder etwas Lustigeres. Aber dieser Text musste einfach mal sein.

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