Das grüne Trikot für den jungen Chef

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Bensing hat das grüne Trikot an, Reith ist in Weiß unterwegs.

Ein Höhepunkt jagt den nächsten: Das ist nun alles andere als schlüpfrig oder zweideutig gemeint und bezieht sich keineswegs auf das Liebesleben des jungen Kollegen Bensing. Wobei: So genau weiß ich das eigentlich gar nicht. Und ich will es auch gar nicht wissen. Naja, irgendwie schon doch. Aber das ist eine andere Geschichte. Nein, mit den Höhepunkten meine ich den Veranstaltungskalender von Bensing & Reith, beziehungsweise den von Reith. Der ist manchmal schon ziemlich voll. Eine kleine Auswahl aus dem jüngsten Wochenende: Relegationsspiel in Lütter, Lagerfeuer beim Kollegen Bensing, Weckfresserfest in Eichenzell, Höhner in Rückers, Feuerwehrfest in Kerzell, Abschluss der Rippberger B-Jugend und dann noch mal Feuerwehrfest. Das war das jüngste Wochenende. Relegation, Lagerfeuer, Feuerwehrfest – da ist doch eigentlich gar keine Steigerung mehr in den nächsten Wochen und Tagen möglich. Oder vielleicht doch? Richtig, es ist ja schon bald Fußball-Weltmeisterschaft. 

Von Steffen Reith

Fußball-WM ist natürlich ein Riesending für Bensing & Reith. Bensing, der ja selber kicken kann wie die Sau, ist gleichzeitig Freak und Fachmann. Und ich selbst bin ja noch bekloppter, besonders wenn es um Großereignisse wie Fußball-WM und -EM geht. Ich kann mich noch an die EM 1976 erinnern, als Dieter Müller im Halbfinale gegen Jugoslawien eingewechselt wurde und dann drei Tore schoss. Mein Vater hatte mich aus dem Bett geholt und mich schauen lassen. Zwei Jahre später fand dann die erste WM statt, an die ich mich noch gut erinnern kann. Es war der 21. Juni 1978, als mein Schulfreund Gerd in Rönshausen seinen achten Geburtstag feierte. Ich täuschte Bauchschmerzen vor, um mich vom Geburtstag zu verabschieden. Schließlich spielte Deutschland an diesem Tag – gegen Österreich. Ich musste heim vor den Fernseher. Aber dann: Das Spiel endete mit 2:3 und ging als „Schmach von Cordoba“ in die Geschichte ein. Da hätte ich auch auf Gerds Fete bleiben können. Zumal ich ja aufs Abendessen verzichtet habe. Und das war beim Gerd immer lecker.

Seitdem habe ich kein deutsches Spiel bei WM oder EM verpasst. Ab und zu war ich sogar im Stadion. Zum Beispiel bei Deutschland – Niederlande 1990 in Mailand, als Frank Rijkaard unserem Rudi Völler per Sekret die Dauerwelle berieselte. Mit drei Freunden hatte ich mich kurzfristig ins Auto gesetzt und am Tag des Spieles noch Karten am Kassenhäuschen gekauft. Nicht mehr vorstellbar heute.

Oder 2006 beim Eröffnungsspiel in München mit Philipp Lahms Hammer gegen Costa Rica. Da saß ich genau hinter dem Winkel, in den der Ball einschlug.

Ihr seht also, liebe ständig wachsende Fangemeinde, Fußball spielt schon ne große Rolle bei mir. Jetzt dräut mir doch tatsächlich, das Spiel am 23. Juni gegen Schweden zu verpassen. Da spielt Helene Fischer in Leipzig auf. Parallel zum Anpfiff. Ich hab ne Karte. Fragt nicht nach den Umständen, ich kann da nix für. Und außerdem wurden die Tickets schon vor der Auslosung gekauft. Mal schauen wie das ausgeht, liebe Fans, ich sehe mich noch nicht im Leipziger Stadion.

Unsere Redaktion/Werkstatt/Agentur/Gedankenturm ist in Sachen WM schon ganz ordentlich hergerichtet. Auf dem Küchentisch liegt das WM-Heft von 11Freunde (kleiner Werbeblock), Goethes Konterfei über dem Fernseher muss für die nächsten vier Wochen einem großen WM-Spielplan weichen. Und mittlerweile sind auch unsere Trikots eingetroffen. Persönlich überbracht vom Seniorchef des Sporthauses Marquardt (großer Werbeblock). Gerne hätte ich ja das grüne Leibchen gehabt. Grün mag ich eigentlich nur bei DFB-Trikots. Aber das ist eine andere Geschichte.

Jedenfalls konnte ich mich nicht gegen Herr Bensing durchsetzen. Der junge Mann hat ja ohnehin auf subtile Art mittlerweile das Regiment in unserem Laden übernommen. Bedeutet: grünes Trikot für Bensing, weißes Trikot für Reith. (Jetzt müsste ich ihn eigentlich fragen, wo der traurige Smiley auf der Tastatur ist. Aber dafür bin ich einfach mal zu stolz.)

Jedenfalls haben wir nicht geplant, unsere Trikots dem türkischen Präsidenten zu schenken oder uns mit ihm ablichten zu lassen. Dafür sind die Dinger auch zu wertvoll. Aber auch das ist eine andere Geschichte.

Natürlich hat unsere Agentur einiges vor in Sachen WM: Da ist zum einen unser Tippspiel über die Kicktipp-App, die wie geschnitten Brot läuft. Knapp 40 Teilnehmer haben wir bereits, nach oben ist keine Grenze gesetzt. Anmelden unter: www.kicktipp.de/bensingundreith/

Vielleicht gibt es ja sogar Preise. Wir sind jedenfalls dran.

Und dann werden wir uns während der WM regelmäßig zu Wort melden und auf unsere gewohnt humorige Art die WM beleuchten. Ich hätte ja gerne Videos über Youtube oder Facebook live gemacht, der Chef hat aber beschlossen, dass wir einen Podcast machen. Wer es nicht weiß: Das ist Audio, das wir über Homepage, Soundcloud, Facebook und Instagram verbreiten. Wir laden uns dazu auch ab und an mal einen Gast ein. Wird lustig: Egal, ob man uns nun sieht oder nicht.

Die Sendung heißt: „Bensing & Reith schwätzen über die WM“. Ursprünglich wollten wir sie nennen: „Özil & Gündogan schweigen über die WM“. Aber das ist schon wieder eine andere Geschichte. Eine, die es nicht zu erzählen lohnt.

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